Ratgeber zu Ashwagandha und seinen Vorteilen

Steckbrief

  • Botanischer Name: Withania somnifera
  • Pflanzenfamilie: Nachtschattengewächse
  • Vorkommen: Südasiatischen Raum und Afrika
  • Blütezeit: Juli bis September
  • Aussaatzeit: März bis April
  • Standort: Sonniger bis halbschattiger Ort mit sandigem Boden
  • Erntezeit: Juni bis Oktober
  • Verwendung als Gewürz: Nein
  • Verwendung als Heilmittel: Ja

Bei Ashwagandha handelt es sich um eine Schlafbeere, die auf Sanskritisch so viel wie “Geruch des Pferdes” bedeutet und eine Heilpflanze ist. Weitere Begriffe für Ashwagandha sind Winterkirsche, Pferdewurzel oder indischer Ginseng. Im Ayurveda wird die Pflanze schon seit über 3000 Jahren verwendet. Ihr botanischer Name lautet außerdem “Withania somnifera”. Meist findet man die Heilpflanze in Jemen, Westchina, Indien und Nepal. Es sind ungefähr 20 Arten der Pflanze bekannt.

 

Anwendungsgebiete

Meist wird nur die Wurzel der Pflanze in der Medizin benutzt. In Deutschland wurde die Pflanze als Lebensmittel anerkannt. Meist werden Teegetränke oder Nahrungsergänzungsmittel hergestellt. Meist findet man die Heilpflanze nur im Internet in Form von Kapseln oder Tabletten. Aus dem Pulver der Pflanze können Tees aufgebrüht werden.

Es gibt verschiedene Verzehrempfehlungen, die oft variieren. Täglich werden bis zu drei Kapseln empfohlen.

In der Naturheilkunde wird Ashwagandha in folgenden Gebieten angewendet:

  1. Stress
  2. Schlafstörungen
  3. Angststörungen
  4. Diabetes Typ 2
  5. Haarausfall
  6. Unterstützend bei Krebs
  7. Stärkung des Immunsystems
  8. Stabilisierung der Blutfettwerte
  9. Erschöpfungszustände
  10. Anti-Aging-Wirkung
  11. Anti-Tumor-Wirkung
  12. Förderung der Blutbildung
  13. Positive Wirkung auf den Hormonhaushalt und das Zentrale Nervensystem
  14. Anti-Demenz-Wirkung
  15. Schizophrenie
  16. Potenz
  17. Erhöht den Testosteronspiegel

 

Nebenwirkungen

  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Erhöhter Puls
  • Ohnmacht
  • Schwindel

Es können auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten, sodass es notwendig vor der Einnahme ist, sich einem Arzt anzuvertrauen. Es gibt nur unzureichende Sicherheitsnachweise. Frauen sollten während der Schwangerschaft und der Stillzeit überhaupt keine Ashwagandha-Präparate einnehmen. Menschen, die unter einer Schilddrüsen- oder einer Autoimmunerkrankung leiden, sollten ebenfalls nicht mit der Pflanze experimentieren. Allgemein schmeckt die Pflanze äußerst bitter, sodass sie nicht gerade gerne von allen verspeist wird.

 

Wirkung

Der Heilpflanze wird nachgesagt, dass sie beruhigend wirkt und für einen besseren Schlaf sorgt. Außerdem kann sie auch gleichzeitig die Energie steigern.

Ashwagandha wirkt sich positiv auf die Gehirnleistung aus und wird deshalb auch benutzt, um die Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Die Mitochondrien werden gefördert, sodass vor allem Kinder mit Lernschwäche von der Winterkirsche profitieren würden. Im Labor wurden sogar Ratten auf ihre Ausdauer und der Beigabe von Ashwagandha getestet und sie konnten doppelt so lange schwimmen als Ratten, die kein Ashwagandha bekommen haben. Die Heilpflanze sorgt also zusätzlich dafür, dass Gelenke und Muskeln geschont werden. Stress soll hier gelindert werden. Viele meinen, dass es sich bei der Pflanze um einen Placebo-Effekt handeln könnte. Trotz allem konnte nachgewiesen werden, dass Ashwagandha den Cortisol-Spiegel sinken kann und Angststörungen reduziert. Die Fettverdauung kann ebenfalls angekurbelt werden. Die Inhaltstoffe der Pflanze sind:

  • Withanolide
  • Choline
  • Hochwertige Aminosäuren
  • Gut verdauliche Fettsäuren
  • Alkaloide

Nicht nur die Wurzel kann als Heilmittel verwendet werden, sondern auch die Samen, Rinde, die Beeren, Stängel und die Blüten. Jedes Pflanzenanteil hat seine ganz besondere Seite.

 

Ashwagandha wirkt also zusammengefasst

  • schlaffördernd
  • stressmindernd
  • entzündungshemmend
  • angstlösend
  • antikanzerogen
  • immunmodulierend
  • leicht aphrodisierend
  • antioxidativ

Wo soll man Ashwagandha kaufen?

Es gibt mittlerweile viele Reformhäuser und Kräuterhändler, die alle Ashwagandha anbieten. Es ist wichtig, hier auf den botanischen Namen “Withania somnifera” zu achten. Die Blattränder dürfen nicht verfärbt sein und kein falscher Mehltau sollte sich auf den Pflanzen befinden.. meist kostet eine acht Zentimeter hohe Pflanze acht Euro. Wer Kapseln oder Pulver holt, sollte schauen, dass der Gehalt an Withanoliden nicht fünf Prozent überschreitet. Meistens kostet eine Tube oder Dose bis zu zwanzig Euro.

Oft besteht eine Verwechslungsgefahr mit der Pflanze Physalis, die ebenfalls zu der Familie der Nachschattengewächse gehört. Beide Früchte werden von getrockneten Blütenblätter umgeben. Im Gegensatz zu der Physalis sind die Früchte der Ashwagandha ungenießbar. Viele benutzen die Früchte, aufgrund des hohen Saponingehaltes, um Seife herzustellen.

 

Darreichungsformen im Ayurveda

So vielfältig wie die Heilpflanze ist, so vielfältig sind auch ihre Darreichungsformen. Wer sich mit Ayurveda auskennt, weiß, dass die ayurvedische Medizin die Wirkung eines Mittels anhand seines Geschmacks beschreibt. Jede Heilpflanze hat somit drei Doshas (Vata, kapha, pitta). Die Geschmäcker wirken somit entweder anregend, unterstützend und reduzierend. Der Geschmack der Ashwagandha ist leicht süßlich, scharf und vor allem ölig. Der Geschmack wirkt leicht erhitzend. Die Ashwagandha Wurzel ist also Vata und Kapha reduzierend.

Die häufigste Form der Anwendung ist in Tees, Kapseln oder Pulver, die alle in Reformhäusern gekauft werden können.

Ashwagandha Churna ist ein Pulver aus der Wurzel, das mit warmer Milch getrunken wird. Die Milch wird hier als Stärkungsmittel genutzt. Wer laktose-intolerant ist, sollte Mandelmilch verwenden.

Ashwagandha flüssig in Aristhas und Asavas wird traditionell als Kräutergetränk konsumiert. Ursprünglich wurde das Getränk nach klassischen Rezepturen fermentiert. Bei Aristha urden die Kräuter heiß ausgekocht. Bei Asavas jedoch werden die Kräuter nur kalt angesetzt. Bei der Selbstgärung wird bis zu 11,5 Prozent Volumen Alkohol gebildet. Von dieser Rezeptur sollte man täglich bis zu 20 Milliliter genießen.

Ashwagandha Gritham wird mit Ghee zubereitet und ist ein tolles gewebeaufbauendes Mittel bei neurologischen Erkrankungen. Von diesem Mittel werden bis zu drei Teelöffel verabreicht. Am besten wäre es, das Mittel mit Milch zu trinken.

Ashwagandha Thailam wird zur äußeren Anwendung genommen in Form von Öl. Die erwärmende Wirkung steht hier im Vordergrund, um Schmerzen und Verspannungen zu lösen. Meistens werden die Öle bei Massagen verwendet. Das Öl eignet sich hervorragend im Wirbelsäulenbereich.

Ashwaganda als Avaleha ist eine pastöse Zubereitung aus Honig, Ghee, Rohrzucker und Ashwagandha Wurzel angereichert mit Gewürzen. Die Paste wird morgens mit Tee eingenommen. Kinder leibend dieses Mus. Manche verwenden es sogar als Brotaufstrich.

 

Fazit

Zusammengefasst kann man sagen, dass Ashwagandha eine Heilpflanze ist, deren Wurzel die stärkste Heilwirkung besitzt. Vor allem im Ayurveda wird die Heilpflanze angewendet. Positive Wirkungen wurden zwar noch nicht belegt, jedoch geht man davon aus, dass Ashwagandha viel Gutes bewirken kann. Die Heilpflanze ist nicht nur für Menschen gesund, sondern auch für Tiere. Wenn diese unter einem nervösem verhalten, Krämpfen, Schmerzen in der Muskulatur oder unter einem unkontrollierbarem Nervenzucken leiden, kann die Heilpflanze Wunder vollbringen. Mittlerweile ist die Pflanze so beliebt, dass sie sogar in Griechenland, auf der arabischen Halbinsel, Italien, Spanien und in der Türkei.